Mai 2020

Liebe Züchterinnen und Züchter, nachdem bereits die erste Hälfte des Geschäftsjahres vergangen ist, soll über die jüngsten Entwicklungen beim Zuchtverband und in der Rinderzucht berichtet werden.

Großviehvermarktung

Bedingt durch den Corona Virus konnte ein Markt nicht in der gewohnten Form abgehalten werden. Eine Vermittlung von Jungkühen und Zuchtstieren durch Tiersammlung in der Chiemgauhalle war in diesen Fall das Mittel der Wahl. Die genaue Sachlage kann immer nur sehr kurzfristig geplant werden, da das Landratsamt auch nur unmittelbar entsprechende Bescheide zur Vermarktung genehmigen kann. Melden Sie unabhängig vom Markt verkaufsfähige Zuchttiere an, um zumindest alle Anfragen bedienen zu können. Nur angemeldete Tiere können letztendlich vermittelt werden. Nachdem bereits wieder 2 Quartale des Geschäftsjahres vergangen sind, hier eine Zwischenbilanz: 38 Zuchtstiere konnten über die Märkte zu Preisen zwischen 1.400.- und 31.000 € abgegeben werden. Mit 40 verkauften Kühen und 339 Jungkühen wurden 11 melkende Tiere gegenüber dem Vorjahr mehr verkauft. Die Preissituation auf den Großviehmärkten war bis März bei den Jungkühen mit knapp €1691,- Zuschlagspreis sehr zufriedenstellend. Auch der Ø-Preis von 1538 Euro im April für die 34 Jungkühe ist unter den Rahmenbedingungen Festvermarktung mit Kaufaufträgen und Händler angemessen. Unsicherheiten bei der Käuferschicht in Bezug auf den künftigen Milchpreis und die niedrigen Schlachtviehpreise sind keine gute Voraussetzung für Spitzenpreise. Die stricklose Vermarktung freilaufender Tiere seit dem Herbst ist eine gelungene Aktion, die seit ihrer Einführung sehr viel Zuspruch findet. Für Stallverkäufe und Export nehmen sie bitte in Zukunft noch mehr die Betreuung durch unseren Außendienstmitarbeiter Gerhard Kreuzpointner (Tel.: 0160/99790468) in Anspruch, der Ihnen die gewünschten Tiere vermitteln kann. Es liegen auch immer wieder Anfragen aus dem EU Ausland vor, wobei wir hoffen, dass sie in Zukunft wieder bedient werden können. Selbstverständlich können Tiere auch beim Verband unter den Telefonnummern 0861/7002-19 bzw. 0861/700223 angemeldet werden. Bitte um Meldung der verkaufsfähigen Tiere – nur angemeldete Tiere können vermittelt werden! Kaufinteressenten bitte bei unseren Mitarbeitern im Tierzuchthaus melden!

Kälbermarkt

Die aktuellen Rinderzahlen in Bayern zeigen einen starken Rückgang an Milchkühen. Somit werden auch weniger Kälber geboren, was alle Zuchtverbände durch niedrigere Auftriebszahlen auf den Kälbermärkten zu spüren bekommen. In Traunstein sind es über alle Kategorien verteilt 495 Kälber weniger gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Neben den schwachen Schlachttierpreisen hat die schlechte Grundfuttersituation in Norddeutschland eine Auswirkung. Geringere Bestandzahlen, verursacht durch die Düngeverordnung, sowie kleinere Betriebe, die aus der Produktion ausscheiden, beeinflussen den Markt zusätzlich. Gegenüber dem Vorjahr liegt der Kilopreis für weibliche Zuchtkälber um 17 Cent höher, für weibliche Nutzkälber wurde 9 Cent für das Kilo weniger bezahlt. Männliche Nutzkälber gingen nochmals um 0,24 Cent pro Kilogramm zurück. Langfristig nachteilig auf den Traunsteiner Markt wirkt sich aus, wenn die Nachfrage nach Stierkälbern zur Mast mangels ausreichender Tierzahlen nicht gedeckt werden kann. Nur mit einem großen und einheitlichen Angebot werden Großkäufer angezogen. Um unsere Kunden im Norden bedienen zu können, brauchen wir eine Liefertreue und ein großes Angebot. Jeden Kälberverkäufer sollte klar sein, dass der Preis in der Region durch unsere Veröffentlichung der Verkaufspreise bestimmt wird. Wir bitten deshalb alle Mitglieder, aber auch Landeszuchtbetriebe zur Kälberpreisgestaltung beizutragen und nicht nur beim ab Hof Verkauf davon zu profitieren. Alle Betriebe sind die Selbsthilfeeinrichtung Rinderzuchtverband und nicht nur der Vorstand und die Verbandsmitarbeiter. Bedingt durch den Halleneinsturz wurde eine praktikable Übergangslösung geschaffen. Aktuell erfolgt die Abladung beim Kälbermarkt sehr schnell – Lieferanten müssen nicht einmal mehr das Auto verlassen. Marktgerechte Preise entstehen nur durch den Verband. Zum Schluss noch eine Bitte der Kälbertransporteure: Melden Sie alle Kälber am Vortag bei ihrem Kälberfahrer an. Nur so kann er den Transport richtig planen. Kälber brauchen ausreichend Platz bei der Fahrt, damit sie nicht gestresst in Traunstein ankommen.

Tiertransporte

In der deutschlandweit ausgestrahlten Fernsehsendung 37° im Februar kamen die Zuchtverbände als Abfertigungsstelle sehr negativ in die Schlagzeilen. Selbsternannte Tierschützer und Tierschutzorganisationen nahestehende Journalisten trugen zu einer Reihe von Negativschlagzeilen in der Presse gegen die Zuchtverbände bei. Mit Bildern, die häufig nur sehr wenig mit dem gesprochenen Text gemein hatten, lässt sich hervorragend Politik machen. Formuliert man das Ganze noch in der Möglichkeitsform, ist der Text auch gar nicht angreifbar. Es spielt auch keine Rolle, dass Bilder aus aller Herren Länder zusammengezogen werden. Wie Tierschutz in Brasilien verstanden wird, können wir nur sehr bedingt beeinflussen. Wenn dann das Schächten von Tieren in arabischen Ländern gezeigt wird, wo fünf Minuten mit mehreren Personen um ein Schlachttier getanzt wird, ist dies natürlich schwer anzusehen. Aber glaubt man im Ernst, dass dies die Regel ist. Arbeitskräfte sind dort billiger, sie sind aber nicht umsonst. Die Vermischung Zuchttier- mit Schlachtrindertransporten, welche aus Deutschland in Drittstaaten verboten sind, rückt unsere Zuchtrinderexporte leider in ein schlechtes Bild. Trotz höherer Fleischpreise in den arabischen Ländern ist der Export von Zuchtrindern für Schlachtzwecke in Drittstaaten ein finanzieller Unsinn. Es gibt natürlich auch außerhalb Europas Regionen, wo Familien interessiert sind, sich mit Fleckviehtieren eine Existenz aufzubauen. Zahlreiche Aufbauprojekte im Ausland, von Kasachstan bis Marokko, wurden und werden mit deutschen Fleckviehzuchtrindern beliefert. In diesen Ländern angesehene Kaufleute, welche versuchen der dortigen Bevölkerung eine Existenzgrundlage aufzubauen, werden von der „deutschen Presse“ an den Pranger gestellt und verurteilt. Wir diskutieren über Flüchtlingsströme nach Europa und verhindern nebenbei den Aufbau der landwirtschaftlichen Struktur in diesen Staaten. Es verfügen auch außerhalb Deutschlands Landwirte um genügend Fachwissen um Milchkühe tiergerecht halten zu können. Auch diese Länder befinden sich nicht im Mittelalter. Dazu kommt, dass es sich im Voralpenland in den meisten Fällen um absolute Grünlandstandorte handelt, die nur über die Rinderhaltung zu nutzen sind. Sie bilden die Existenzgrundlage für unsere Bauern und einer großen Anzahl von nachgelagerten Berufen wie Molkereiangestellte, Tierärzte, Berater, Futtermittelhändler, um nur einige zu nennen. Der Tourismus in unserer Region profitiert ebenso von der derzeitigen Kulturlandschaft. Die Kosten für die Allgemeinheit wären für die Bewirtschaftung der Almen aber auch der landwirtschaftlichen Flächen im Voralpenland um einiges höher, wenn es die Bauern nicht mehr bewirtschaften. Vielleicht wird uns dies in Zeiten der Corona Krise wieder bewusster in welcher Naturlandschaft wir eigentlich leben. Dies werden auch unsere Mitbürger wieder mehr zu schätzen lernen. Der Zuchtrinderverkauf trägt zu einer höheren Wertschöpfung bei und führt damit zum Erhalt von mehr bäuerlichen Familien, was auch unser aller Ziel sein sollte.

Solidarität der Züchter

Zuchtwerte durch eine genomische Selektion ermittelt, bringen eine bessere Vorhersagbarkeit der Vererbung als Zuchtwerte, die nur auf der Abstammung basieren. So werden im Bereich des Rinderzuchtverbandes in etwa 400 männliche Kälber pro Jahr untersucht, um 100 Zuchtstiere zu verkaufen. Die Selektionsquote für Besamungsstationen liegt im Moment in etwa bei 1 zu 40. Bei weiblichen Zuchtrindern fördert der Verband hoch vorgeschätzte Rinder um wertvolle Zuchttiere zu finden, durch Mitfinanzierung der genomisches Selektion und durch Förderung von Embryotransfers. Die Beteiligung an dem Forschungsvorhaben „Kuhlernstichprobe“ kostet dem Traunsteiner Verband jährlich über 28.000 Euro. Weiterhin muss auch für jeden verkauften Natursprungstier 100 Euro in dieses Forschungsvorhaben abgeführt werden. Die Rückerstattung für die verkauften Stiere durch die Besamungsstationen finanziert dies bei weitem nicht. Es ist deshalb naheliegend, dass ein Teil dieser Kosten wieder über Gebühren bei Zuchtstieren und durch den Verkauf von weiblichen Zuchtrindern hereingeholt werden muss. Bei hochpreisigen Zuchtrindern und Zuchtstieren sind auf dem Einzeltier deshalb entsprechende Gebühren aufgeschlagen. Innovation ist wichtig, sie sollte jedoch zumindest zum Teil von den Personen refinanziert werden, die den Nutzen daraus ziehen.

Entwicklungstendenzen der Fleckviehzucht

Durch die Ausdehnung der genomischen Selektion vor allem auch von Jungrindern erfolgt der Ankauf der genomischen Jungvererber durch die Besamungsstationen immer mehr aus Nachkommen dieser typisierten weiblichen Tiere. Es handelt sich dabei um Anpaarungen von hoch vorgeschätzten Jungrindern mit größenteils genomischen Jungvererbern als Väter. In den Winterversammlungen wurde aufgezeigt, dass hohe Zuchtwerte fast ausschließlich dadurch zu erzielen sind, dass Tiere genomisch untersucht werden. Von 58 Jungrindern (Stand August 2019) aus dem Traunsteiner Zuchtgebiet mit einem Gesamtzuchtwert von über 128 waren 49 davon typisiert. Dies ist die Basis, aus der ein hoher Anteil der Zuchtbullen an Besamungsstationen sich rekrutiert. Ein paar Zahlen aus dem Mühldorfer Zuchtgebiet zeigen dies. Im Versteigerungskatalog vom April 2020 waren 17 Stiere gemeldet. Bei 11 Stieren ist die Mutter genomisch untersucht. Vier Stiere gingen in die Besamung. Ein Stier war das erste Kalb einer Jungkuh. Die drei weiteren Stiere kommen aus Embryotransfers. Ihre Mütter weisen alle 200 Tage Leistungen auf. Die drei Jungkühe haben bereits 3, 7 und 9 Kälber. Dies ist das Ergebnis von sehr viel untersuchten weiblichen Kälbern. Noch eine Zahl aus dem Rosenheimer Landkreis, dass zum MER Miesbach gehört. In diesem Landkreis sind drei Zuchtverbände vertreten. Von allen Jungrindern mit einem Gesamtzuchtwert von 120 waren diese Jungrinder in den Zuchtverbänden Traunstein und Miesbach zu 6,8% bzw. 7,2% typisiert, der Anteil im Mühldorfer Zuchtgebiet lag bei über 16 %. Dies sind einige Fakten zum Zuchtstierankauf. Viele der genotypisierten Zuchtrinder kommen für den Versuch einen Zuchtstier für eine Besamungsstation zu erzeugen, kaum mehr in Frage, weil die Zuchtwerte gleich dem Pedigree- Zuchtwert geblieben bzw. gefallen sind. Das Typisierungsergebnis ist trotzdem bedeutend, da durch die Einzelzuchtwerte sehr gezielt auf eine beabsichtigte weibliche Nachzucht ein Stier ausgesucht werden kann. Hierfür kommen auch jederzeit bewährte Nachkommen geprüfte Vererber in Frage, von denen schon viele Söhne in der Besamung sind.

Kuhlernstichprobe Fleckvieh Bayern

Die Kuhlernstichprobe ist inzwischen angelaufen. Diese ist auf drei Säulen aufgebaut. Eine Säule betrifft den Stierankauf durch die Besamungsstationen, der sich vom Ablauf nicht verändert hat. Eine Ausnahme ist die finanzielle Rückvergütung an die Zuchtverbände, die jetzt zum Teil über die Anzahl an Herdbuchkühen verrechnet und zum anderen Teil über die Anzahl an verkauften Stieren vergütet wird. In der 2. Säule, dem sogenannten Betriebsmodell nehmen aus dem Traunsteiner Zuchtgebiet 17 Betriebe teil. Damit war der dem Verband zustehende Anteil erreicht. Durch geringere tatsächliche Kosten für eine Untersuchung, als bei der Kalkulation, kann das Forschungsvorhaben aufgestockt werden, so dass Traunstein ein zusätzliches Kontingent in der Größenordnung von 385 Kühen zufällt. Dieses sollte in den nächsten Monaten aufgefüllt werden, da es sonst an andere Verbände übergeht. Zum Stand März 2020 wurden in diesem Forschungsprojekt im Zuchtverbandgebiet 696 weibliche Tiere untersucht, wobei bei der Erstaufnahme die Kühe vollständig durch die Forschungsgelder finanziert wurden. Bei allen Jungrindern erfolgt die Finanzierung zu 50 % durch den Betrieb. Dies bedeutet, dass je Jungrind auf den Betrieb 15 Euro Untersuchungskosten zukommen. Die weiteren Gegenleistungen des Betriebes sind ein hoher Einsatz an genomischen Jungvererbern „jung“. Dies sind Zuchtstiere, die noch nicht älter als 36 Monate sind. Die Betriebe müssen auch an dem Programm „pro gesund“ teilnehmen, bei dem die Gesundheitsdaten und Klauenerkrankung mit erfasst. Die Betriebe bekommen dafür aber bei ausreichender Datengrundlage eine Rückmeldung, wie ihr Betrieb in punkto Gesundheit einzuordnen ist. Seitens der Zucht werden allen Züchtern durch dieses Programm wertvolle Informationen über Eutergesundheit, Fruchtbarkeit und Stoffwechsel geliefert. Besonders der Bereich Klauengesundheit dürfte durch dieses Programm auf eine wesentlich bessere Datengrundlage gestellt werden.

Die dritte Säule das Bullenmodell ist seit Anfang Juli 2019 angelaufen. Dabei werden durch die Mitarbeiter der Landesanstalt für Landwirtschaft bei der Nachzuchtbewertung von den ersten 50 abgekalbten Töchtern eines genomischen Jungvererbers gleichzeitig Haarproben für die genomische Untersuchung gezogen. Im Rahmen dieses Modells sind in Traunsteiner Zuchtgebiet inzwischen 480 Jungkühe zum Nulltarif typisiert worden. Die Züchter erhalten dadurch eine wesentlich genauere Aussage über das Vererbungsmuster der Jungkuh und können eine Anpaarung somit wesentlich gezielter durchführen. Hier geht es nicht nur um Milch, sondern auch sehr wichtige Einzelzuchtwerte wie Eutergesundheit oder Melkbarkeit, um nur zwei Beispiele zu nennen. Eine hohe Milchleistung ist nichts wert, wenn die Kuh zu langsam zum Melken ist, oder die Kuh mit Euterentzündungen zu kämpfen hat. Die genomische Untersuchung zeigt, dass hier durchaus erhebliche Unterschiede bei vermeintlich gleicher Abstammung vorhanden sein können. Dazu kommt noch eine kostenlose Exterieurbewertung durch die staatlichen Nachtzuchtbewerter. Die zuständigen Leistungsoberprüfer hatten dazu die Einverständniserklärungen bei den Betrieben eingeholt. Betriebe, die bis jetzt noch nicht teilnehmen, wird eine Teilnahme nochmals nahe gelegt. Bedenken, dass eine Kuh durch einen vermeintlich schlechteren Zuchtwert auf Märkten weniger kostet, ist inzwischen unbegründet. Auf Märkten werden in erster Linie eine gewisse Milchleistung, die Melkbarkeit der Kuh, das Gewicht und das Exterieur bezahlt. Zuchtwerte werden finanziell nur honoriert, wenn sie genomisch ermittelt wurden. Diese genomischen Zuchtwerte werden in Einzelfällen sehr gut bezahlt. Hier handelt es sich um Preise, für die man sehr lange Melken muss.

Corona Virus

Der Corona Virus kann durch Tiere nicht übertragen werden. Veterinärrechtlich spielt er deswegen keine Rolle. Wo er allerdings eine Rolle spielt; bei unserer eigenen Gesundheit, die unser wichtigstes Gut ist. Durch entsprechende Krisenstäbe in Landratsämtern, dem Freistaat Bayern bzw. durch die Bundesrepublik Deutschland werden deshalb oft sehr kurzfristig Beschränkungen angeordnet. Die Vermarktung von Tieren muss sich deswegen, oftmals sehr kurzfristig an die neuen Begebenheiten anpassen. Es ist daher nicht sinnvoll, dazu Aussagen in einem Rundschreiben zu treffen, die eventuell am nächsten Tag schon nicht mehr gültig sind. Verfolgen Sie deshalb unser Internetangebot. Auch Mitglieder, die in unserem E-mail Verzeichnis erfasst sind, werden hier ständig auf dem Laufenden gehalten.
Selbstverständlich bekommen sie nach wie vor telefonisch beim Verband Informationen. Um dies an einem Beispiel aufzuzeigen. Eine Anfrage am Landratsamt, ob ein Zuchtviehmarkt am 7. Mai stattfinden kann, wird erst am 4. Mai beantwortet, da sich das Landratsamt an die neuesten Bestimmungen halten muss. Wer noch nicht in den E-mail Verteiler aufgenommen ist und aktuelle Informationen vom Verband mitgeteilt haben möchte, sollte ein E-mail an folgende Adresse schicken: buchhaltung.rzv@rzv-traunstein.bayern.de. Nach der Zuchtwertschätzung am 7. April erhielten die bisherigen 840 Teilnehmer am 9. April umfangreiche Informationen zur Zuchtwertschätzung. Vermarktungshinweise können auch damit sehr effektiv und schnell an unsere Mitglieder mitgeteilt werden.

Fakten statt Vermutungen

Einige Fakten, wo vermeintliche Fachleute bei den Verbrauchern genau gegenteiliger Meinung sind. Milchkühe und Rinder werden ständig weniger und nicht mehr. Eine Zahl, die dies eindrucksvoll belegt, ist der Rückgang der Erstbesamungszahlen. Während im Jahr 1990 noch 2.350.000 Erstbesamungen in Bayern durchgeführt wurden, liegt sie im letzten Jahr bei 1.368.000 Erstbesamungen, also rund eine Million weniger. Den meisten Verbrauchern ist es nicht bewusst, welche Bedeutung die Beweidung der Almen für die Erhaltung unserer Bergkulisse hat. Dagegen ist man eifrig dabei, kleinere Betriebe aus der Produktion zu drängen. Einzelne Molkereien meinen sogar, mit dem Slogan „Milch nur von freilaufenden Kühen“ irgendein besseres Produkt anzubieten. Es ist klar, dass sich die zukünftige Haltungsform Richtung freilaufender Tiere bewegen wird, es muss aber nicht mit Gewalt herbeigeredet werden. Nebenerwerbsbetriebe mit kleinen Beständen und zum Teil mit Jungviehweiden bzw. Weidebetrieb und einer guten Einzeltierbetreuung sind vom Tierwohl her, jederzeit konkurrenzfähig. Es gibt keine Unterschiede zwischen beiden Haltungssystemen bezüglich Lebensalter. Es steigt das durchschnittliche Alter der Kühe beim Schlachten seit 10 Jahren kontinuierlich. Ebenso verhält es sich mit der Lebensleistung einer Kuh. Die durchschnittliche Milchleistung beim Abgang einer Fleckviehkuh liegt inzwischen bei 24.957 kg Milch, wobei die Leistung jährlich um 300 kg gestiegen ist.

Änderung Zuchtleitung

Dr. Franz Gasteiger ging Anfang Dezember 2019 als Zuchtleiter der Zuchtverbände Miesbach, Traunstein und Weilheim in Ruhestand. Sein Stellvertreter Dr. Rudolf Maierhofer wurde als sein Nachfolger bestellt. Die Stelle des stellvertretenden Zuchtleiters ist im Moment nicht besetzt. Bis jetzt konnte er seine Arbeitskraft neben seiner schulischen Tätigkeit und der Tätigkeit im Meisterprüfungsausschuss ausschließlich dem Zuchtverband in Traunstein widmen. Dies ist in Zukunft nicht mehr möglich. Er wird die Verbände überörtlich vertreten. Seine Büroarbeit erledigt er momentan in Traunstein und Miesbach. Er ist deshalb unter den Telefonnummern 0861/7002-10 (Traunstein) bzw. 08025/2808-10 (Miesbach) zu erreichen. Die Besetzung des stellvertretenden Zuchtleiters wurde für die nächste Zeit nicht in Aussicht gestellt.

Züchterlehrfahrt

Die mehrtägige Züchterlehrfahrt wird wegen der unsicheren Planungslage nicht durchgeführt. Momentan halten wir es nicht für sinnvoll, eine immer ausgebuchte Züchterlehrfahrt durchzuführen. Die Kontakte im Bus gehen nicht mit Sicherheitsabstand. Mit Gesichtsmasken spazieren fahren, macht auch keine Freude. Im gesellschaftlichen Bereich wird es noch lange Restriktionen geben.

Chiemgauhalle

Vor den Kommunalwahlen waren keine politischen Entscheidungen mehr zu erzielen, so dass eine weitere Planung Richtung Neubau stockte. Wir hoffen, dass wir nach der Konstituierung der neuen Stadträte diese Thematik möglichst schnell in die politische Entscheidung bringen, so dass mit der weiteren Planung begonnen werden kann. Im Moment stehen zwei Grundstücke im Fokus. Beide befinden sich im näheren Umkreis von Traunstein.

Die Vorstandschaft wünscht vor allem Gesundheit, mehr Wertschätzung für unsere landwirtschaftliche Produktion und alles Gute für Haus, Hof und Stall!