Zucht

Unter Zucht versteht man die gezielte Auswahl und gezielte Anpaarung von Individuen einer Rasse mit bestimmten Merkmalen. Dabei sollen gewünschte Eigenschaften verstärkt und unerwünschte Eigenschaften unterdrückt werden. Um die Ziele zu erreichen, werden die Tiere in den gewählten Zuchtmerkmalen einer Leistungsprüfung unterzogen, was die Stärken oder Schwächen erkennbar macht.

Der LKV Bayern ist für die Leitungsprüfung zu ständig und stellt die Daten dem Rinderzuchtverband Traunstein zur Verfügung. Diese Daten fließen in eine Zuchtwertschätzung ein. Im April, August und Dezember werden die Daten in der Zuchtwertschätzung neu berechnet. Anhand dieser Ergebnisse können die Zuchtberater die weiblichen Tiere auswählen und mit ausgewählten Stieren anpaaren.

Für die Rassen „Fleckvieh“ und „Braunvieh“ gibt es die genomische Selektion als weiteres Werkzeug für die Zuchtarbeit. Bei der genomischen Selektion werden zu den bisher verwendeten Informationen über Leistungsmerkmale und Abstammung die Ergebnisse einer genetischen Untersuchung der gleichen Leistungsmerkmale mit einbezogen und verrechnet.

Dadurch ist es möglich, lange vor dem Vorliegen von Töchterinformationen Aussagen zur Vererbungsleistung von Bullenkälbern zu machen. Genomische Zuchtwerte sind dabei sicherer als der sog. Pedigree-Index, also der Zuchtwert aus Vater und Mutter.

Um die Zucht zu verbessern, empfiehlt es sich daher auch weibliche Tiere genomisch Untersuchen zulassen.